1. Die Benennung der Gruppenräume nach Farben
In der Kita Maluum sind die Räume nach Farben gekennzeichnet.
Durch das Benennen der Räume nach Farben, geben wir dem Raum einen neutralen Namen. Rein sprachlich gesehen ist dem Kind somit freigestellt, was es in welchem Zimmer spielen kann.
2. Anbieten und Ordnung des Spielmaterials
Da die Kinder ihren Spielort wählen dürfen, soll auch das Spielmaterial ihrer Wahl, selbständig dorthin transportiert werden können. Handliche Kisten zum Tragen, Rollen oder Schieben eignen sich dazu gut.
Jedes Spielmaterial hat seinen festen Platz. Zur Orientierung ist jede Kiste mit einem Foto des entsprechenden Materials gekennzeichnet. Dies bietet den Kindern Orientierung und unterstützt gleichzeitig ihre Selbständigkeit.
Die Erzieherinnen achten darauf, dass das Material stets gut übersichtlich und ordentlich, den Kindern, zur Verfügung steht. Ca. alle drei Monate wird das Material, je nach Interesse der Kinder, ausgewechselt oder entfernt.
3. Freispiel und Materialangebot
Eine wichtige Funktion hat das begleitete Freispiel. Dabei entscheiden die Kinder was, wie und mit wem sie sich beschäftigen möchten. Kinder machen dabei viele wertvolle Erfahrungen und stärken ihre Selbst- und Sozialkompetenz. Die Erzieherinnen stehen dabei begleitend zur Seite.
Um die Kreativität und Fantasie der Kinder anzuregen stehen vorwiegend Wertlos- und Naturmaterial sowie Gebrauchsgegenstände zur Verfügung. Die Kinder gestalten sich somit ihre Spielsituationen selbst. Beim Suchen nach geeigneten Umsetzungsmöglichkeiten wird auch die Ausdauer und Konzentration gefördert. Das Freispiel ermöglicht den Kindern erste Erfahrungen der Sozialkompetenz und im Bewältigen von Konflikten in einem sicheren Rahmen.
4. Reizarme Umgebung?
In der Kindertagesstätte Maluum sieht es etwas anders aus als in einer alltägliche Kita.
Es stehen keine vorgefertigten Spielorte zur Verfügung und in aufgeräumtem Zustand sind die Zimmer praktisch leer. Auch sind die Dekorationen nicht immer perfekt ausgeschnitten und es finden wenige produktorientierte Angebote statt.
In unserer Gesellschaft gibt es enorm viele Reizeinflüsse denen wir ausgesetzt sind. Vor allem Kinder sind davon betroffen und ihnen oft machtlos ausgesetzt.
Daher versuchen wir in unserer Kita, durch die Raumgestaltung eine Struktur zu schaffen, die Klarheit und Sicherheit vermittelt.
Wie klarer und kinderfreundlicher die Raumgestaltung, wie freier und sicherer können wir uns darin bewegen und fühlen! Das Kind soll sich auf in unserer Kita wohl fühlen und selber zur Raumgestaltung beitragen können. Was wir auch immer in den Zimmer aufhängen oder aufstellen, es soll einen Bezug zu den Kindern haben und zu ihrer aktuellen Alltagsrealität passen.
5.Was profitieren die Kinder davon?
In einer Zeit, in welcher viel von Leistung ausgeht und die auf einer Wettbewerbsgesellschaft beruht, braucht es Orte in denen man seinen eigentlichen Bedürfnissen nachgehen kann.
Ein Kind, dass mit seinem Körper Erfahrungen machen darf ohne dauernde Zurechtweisungen und Ratschläge, kann unvoreingenommener seine Lebenstreppe besteigen, da es elementare Erlebnisse selber erfahre durfte.
Fantasie und Kreativität stärkt die Persönlichkeit. Ein Kind kann sein Handeln ausprobieren und dabei Entdeckungen machen an sich und seiner Umwelt. Dabei lernt es eigene Fähigkeiten kennen, stärkt und bekräftigt sie und ist motiviert für neue Entwicklungsschritte.
Wir lassen die Kinder mitbestimmen und nehmen uns Zeit um ihre aktuellen Bedürfnisse, Ressourcen und Interessen wahrzunehmen. Es ist uns wichtig dementsprechend zu Handeln und eine entsprechende Umgebung anzubieten. Die Kinder sollen Raum und Zeit haben um ihr Wirken ausprobieren zu können und Erfahrungen zu sammeln. Wir geben den Rahmen und die Struktur für eine möglichst uneingeschränkte Entwicklung in der sich das Kind in seiner Wirksamkeit in Bezug auf seine Handlungen erleben kann.